Jacob Kirkegaard ist einer der renommiertesten Klangkünstler und Klangforscher seiner Generation und von Mai bis Oktober 2022 Gastprofessor an der Hochschule für Musik Mainz und Mitglied des Forschungsteams des vom Gutenberg Forschungskollegs geförderten Projekts ARS – Art-Research-Sound (Leitung: Prof. Peter Kiefer).
Die akustischen Erforschungen von Jacob Kirkegaard führen ihn normalerweise in die Natur. An der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) hat er sich aber einem neuen und virulenten Thema zugewandt - der weltweiten Datenkommunikation. Mit seinem Anspruch, die Welt durch das Hören zu erschließen, war er mehrere Tage zu Gast im Server- und Maschinenraum der JGU, der sich im ZDV befindet, und hat dort die Klänge der Datenverarbeitung aufgenommen. Dabei nutzte er Accelerometer, die die Töne und Resonanzen in den Geräten selber aufzeichnen können. Im Anschluss soll eine künstlerische Arbeit entstehen, die das Speichern, Prozessieren und Verbreiten von Daten auf neue, bisher ungehörte Art sinnlich erfahrbar machen. Der Inhalt der Daten bleibt dabei im Verborgenen.
Aktuelle Ausstellungen auf dem Campus
Am 22. September wird eine Ausstellung zu Jacob Kirkegaard und seinem künstlerischen Werk im Roten Saal der Hochschule für Musik Mainz eröffnet. Der Künstler wird vor Ort sein und bei einem gemeinsamen Rundgang seine Werke vorstellen. Die Ausstellung wird zusätzlich von einer Dokumentation über den Künstler und sein Werk begleitet.
Zu sehen ist u.a. „Melt“, eine Installation, die auf Klangaufnahmen basiert, die 2013 und 2015 in Grönland aufgenommen wurden. Das Werk ermöglicht nicht nur die Wahrnehmung der unterschiedlichen Aggregatzustände des Wassers, sondern verweist im Titel auch auf die aktuelle Situation der Klimaerwärmung, die in den Klängen schmelzenden und sich verflüssigenden Eises reflektiert werden: https://fonik.dk/works/melt.html
Ausstellungseröffnung mit gemeinsamem Rundgang
22. September 2022 | 18:00 Uhr
Hochschule für Musik Mainz
Jakob-Welder-Weg 28
Roter Saal
https://ars.uni-mainz.de/sound-nature-environment/
Ausstellung in der Hochschule für Musik Mainz
22. September bis 13. Oktober 2022
Kammermusiksaal, Spiegelsaal, Treppenhaus
Di. bis Fr.: 15:00 – 19:00 Uhr
Sonntag: 13:00 – 17:00 Uhr
Ausstellung in der Schule des Sehens
22. September bis 30. Oktober 2022
Jakob-Welder-Weg 18
Di. bis Fr.: 15:00 – 19:00 Uhr
Sonntag: 13:00 – 17:00 Uhr
https://www.schuledessehens.uni-mainz.de/category/veranstaltung/
Jacob Kirkegaard - weltweit gefragter Künstler
Im Alter von sechs Jahren machte Jacob Kirkegaard seine ersten Tonaufnahmen. Kirkegaards Arbeiten entstehen durch die Verwendung von Tonaufnahmen, die die greifbaren Aspekte seiner immateriellen Themen repräsentieren. Er ist Gründungsmitglied des Klangkunstkollektivs freq_out sowie der gemeinnützigen Kunstorganisation TOPOS. Jacob Kirkegaard hat ein Diplom in „Audiovisuellen Medien“ von der Kunsthochschule für Medien Köln, wo er u. a. bei Siegfried Zielinski, Anthony Moore und Peter Kiefer studierte. 2016 war Kirkegaard Sound-Artist-in-Residency am St. John's College, University of Oxford, U. K.
Jacob Kirkegaard präsentiert seine Werke in Galerien, Museen, Biennalen und Konzerträumen auf der ganzen Welt, darunter das MoMA in New York, das LOUISIANA – Museum of Modern Art und das ARoS in Dänemark, The Menil Collection und die Rothko Chapel in Houston, die Sydney Biennale in Australien, die Aichi Triennale in Nagoya und das Mori Art Museum in Tokio, Japan. Er wird von der Fridman Gallery (New York, USA) und der Galleri Tom Christoffersen (Kopenhagen, DK) vertreten. Im Jahr 2022 wurde Jacob Kirkegaard von der Königlich Dänischen Akademie der Schönen Künste mit der renommierten Eckersberg-Medaille ausgezeichnet.
www.fonik.dk
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